Fachabi an beruflichen / berufsbildenden Schulen
Die beruflichen / berufsbildenden Schulen leisten einen wesentlichen Beitrag im föderalistischen Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland. Sie stellen sicher, dass jeder Schulabgänger aus den allgemein bildenden Schulen einen Bildungsabschluss erwerben kann, welcher dem eigenen Leistungsvermögen und den persönlichen Neigungen und Begabungen entspricht.
Junge Menschen sollen durch die beruflichen Schulen eine berufliche Grundbildung oder einen berufsqualifizierenden Abschluss (sie werden dann als berufsbildende Schulen bezeichnet) erhalten, um einen leichteren Einstieg in die Arbeitswelt ermöglicht zu bekommen.
Für die zunehmende Attraktivität des Erwerbs studienberechtigender Abschlüsse (Fachabitur, Abitur) im beruflichen Schulwesen sprechen unter anderem die in den letzten Jahren immer weiter gestiegenen Schüler- und Absolventenzahlen an Beruflichen Gymnasien / Fachgymnasien. Während an den höheren allgemein bildenden Schulen das Abitur der Regelabschluss ist, wird an beruflichen Schulen das aus einem schulischen (theoretischen) und einem berufsbezogenen Teil bestehende Fachabitur deutlich häufiger erworben (in 2018 rund 93.000 FHR-Absolventen) wie die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife (in 2018 rund 57.000 Absolventen, Zahlen laut Statistischem Bundesamt).
Folgende berufliche bzw. berufsbildende Schulen ermöglichen den Erwerb der Fachhochschulreife in Deutschland:
- Fachoberschule
- Berufsfachschule
- Berufskolleg (nur in Baden-Württemberg eigene Schulart)
- Berufsschule
- Berufsoberschule (nur einige Bundesländer)
- Fachschule / Fachakademie
In einigen Bundesländern befinden sich die eben genannten beruflichen / berufsbildenden Schulen unter dem Dach einer größeren "Organisationsform" zusammengefasst, wie zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen (Berufskolleg), Berlin/Brandenburg (Oberstufenzentrum, kurz OSZ) oder Bayern (Berufliche Oberschule mit den Bildungsgängen der Fachoberschule und Berufsoberschule).